Selbst- und Fremdbefruchter

Selfies und Crossies
Die meisten Blüten sind „Zwitterblüten“, sie haben sowohl männliche, als auch weibliche Organe in einer Blüte.

Manche Gemüsearten bestäuben sich selbst—das sind die „Selfies“.
Der Befruchtungsvorgang findet bei Selfies oft schon in der noch geschlossenen Blüte statt. Der Pollen fällt dabei auf die Narbe—ganz ohne Bienchen. Wenn die Blüte sich öffnet, ist alles schon passiert.
Fremder Pollen von anderen Pflanzen kann sich also nicht einmischen. Verkreuzungen von verschiedenen Sorten sind ausgeschlossen oder sehr selten. Nur das Erbgut der Mutterpflanze wird auf die Nachkommen übertragen, die Geschwister untereinander und die Mutter sind genetisch ähnlich, aber nicht identisch.

„Crossies“ hingegen sind „fremdbefruchtende“ Pflanzenarten, bei denen der Pollen einer Pflanze auf der Narbe der Blüte einer anderen Pflanze deponiert wird.
Erbinformationen werden gemischt und in der nächsten Saison sehen wir dann ein mitunter sehr buntes Ergebnis, gelegentlich aber auch ein enttäuschendes, weil sortenspezifische Eigenschaften verschwunden sind.

Um Verkreuzungen zu vermeiden, ist ein bisschen botanisches Wissen ganz hilfreich!

Leicht zu vermehren : Selfies
Bohnen (Ausnahme: Feuerbohnen), Erbsen, Sa-lat, Tomaten verkreuzen sich äußerst selten — gut für Einsteiger*innen!

Weniger leicht zu vermehren : Crossies
Kohl, Karotten, Pastinaken, Zwiebeln und viele wei-tere Gemüsearten gehören zu den Crossies, die verschiedenen Sorten verkreuzen sich leicht und ihre Vermehrung erfordert besondere Vorkehrungen. 

Wer Saatgut von „Crossies“ weitergeben möchte, sollte selbst einige Jahre Erfahrung mit dem eigenen Crossie-Saatgut gesammelt haben.