Vielfalt auf dem Teller
Lokal statt global!
Etwas 30.000 Pflanzenarten sind essbar; nur ca. 30 davon werden weltweit gehandelt. Kleinbauernfamilien kultivieren aber wesentlich mehr für lokale Märkte und Selbstversorgung.
Die weitaus höchsten Mengen Nahrungsenergie liefern Mais, Weizen, Reis, Soja und Kartoffeln. Mehr als die Hälfte der weltweiten Ernte kommt aber nicht auf die Teller, sondern in Futtertröge und Kraftstofftanks.
„Vielfalt“ im Supermarkt?
Wenn ausgefallene Gemüsesorten in Supermärkten als Vielfalt beworben werden, sind es oft keine samenfesten alten Sorten, sondern Hybridsorten.
Die in Supermärkten erhältlichen violetten „Urmöhren“ sind in Wirklichkeit oft Hybridsorten. Zum Beispiel die Sorte Purple Haze, im Geistigen Eigentum der Firma Bejo Zaden. Oder die Hybridsorte Anthonina, die nachweislich von einer türkischen Bauernsorte aus Adana abstammt. Eine Tochterfirma von Monsanto, heute Bayer AG, besitzt die Geistigen Eigentumsrechte an Anthonina.
Vergessene Arten
Gartenmelde, Guter Heinrich, Haferwurz, Knollenziest oder Erdbeerspinat sind kaum transport- und lagerfähig und deswegen wenig bekannt. Sie können den Speisezettel mit gesunder Abwechslung und wichtigen Inhaltsstoffen bereichern.
Manche Gemüse waren über lange Zeiträume verpönt, wie die Steckrübe nach dem Ersten Weltkrieg, die jetzt als besonders klimafreundliches Gemüse punktet. Der Topinambur galt lange als Unkraut, jetzt gibt es die leckeren Knollen mancherorts wieder.