Saisonfazit 2022

2022 war für die noch junge Fachgruppe Rote Bete ein spannendes Jahr. Wir hatten Enttäuschungen, Überraschungen und jede Menge positive Lerneffekte.

Bei den 2021 zur Erhaltung und Vermehrung ausgesäten Beten stand die Saatguternte an. Jedoch mussten dafür die überwinterten Rüben wieder in die Erde. Für Einige von uns kamen hier die ersten Enttäuschungen - Schädlingsfraß hatte die Rübchen vernichtet. Doch zum Glück kamen viele Sorten durch.

Bedingt durch die große Trockenheit im Sommer mussten viele unserer Erhalter:innen früher mit der Samenernte beginnen. 

Durchweg zu erkennen ist, dass Beten robuste Zeitgenossen sind. Sowohl im Regenjahr 2021 als auch im Dürrejahr 2022 waren die Erträge zufriedenstellend. Bei entsprechend gutem Boden halten die Rüben auch längeren Regen- und Kälteperioden stand, aber auch trockene Witterungen machen ihnen nicht so viel aus. Da fördern aber regelmäßige Wassergaben den regelmäßigen Rübenwuchs.

Eine wertvolle Beobachtung durften die fleißigen Gärtner:innen auch noch machen: frühe Aussaaten ab April und dementsprechend frühe Ernten ab Juli ergeben schöne saftige Rüben für die Küche. Spätere Aussaaten ab Juni sind eher für die Überwinterung und Saatgutproduktion geeignet. Das ist jedoch nicht nur pauschal zu betrachten, hier werden wir in den nächsten Jahren sicherlich genauere Erkenntnisse gewinnen.

Alle, die 2021 mit der Kultur begonnen haben und trotz diversen Widrigkeiten nach der Überwinterung die Beten wieder in die Beete gepflanzt haben, sahen sich nun mit der spannenden Samenernte konfrontiert. Die größte Herausforderung war wohl die Saatgutreinigung, so dass das von uns in der Sortenliste angebotene Saatgut ohne Fremdanhaftungen ist. Der Rücklauf des Saatgutes und des zugehörigen Beobachtungsbogens lief eher schleppend. Hier müssen wir für die Saison 2023 noch ein wenig organisatorisch nachsteuern.

In der Online-Saatgutliste sind wir mit 10 Sorten vertreten, ein Großteil unserer Sorten kann für neue Interessenten zur Erhaltung abgegeben werden, einige Sorten sind im freien Verkauf. Großer Dank an unsere fleißigen Erhalter:innen, die uns das ermöglichen. Ein ganz großes Dankeschön an Uschi Reinhard, die uns immer wieder mit ihrem Fachwissen zur Verfügung stand, uns Hintergrundinformationen zu den Beten geliefert hat, jede noch so komplizierte Frage beantwortet hat und unser kleines Orga-Team unterstützt.

Wir freuen uns, dass die so vielseitige Bete ab 2023 als „Gemüse des Jahres“ besonders im Rampenlicht steht. Wir hoffen, mit vielen Aktionen der kleinen Rübe ein wenig aus ihrer Nischenecke zu helfen.