Jahr der Biologischen Vielfalt

2010 haben die Vereinten Nationen zum Jahr der Biologischen Vielfalt erklärt.
In Deutschland zuständig für die Konvention über Biologische Vielfalt der Vereinten Nationen und das Jahr der Biologischen Vielfalt ist das Bundesumweltministerium (BMU). Das BMU hat eine deutschsprachige Zusammenfassung des neuesten Berichtes über den Zustand der biologischen Vielfalt unter dem Namen „Die Lage der biologischen Vielfalt: 3. Globaler Ausblick“ (PDF-Download, 868 KB) herausgegeben.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert eine Kampagne zum Jahr der Biologischen Vielfalt, die am 20. Mai eröffnet wird. Der VEN ist Kooperationspartner der Kampagne.

Wie das Eurobarometer festgestellt hat, wissen in Deutschland 88 Prozent der Menschen, was Biologische Vielfalt bedeutet, europaweit sind es nur 38 Prozent. Sicherlich hat die im Mai 2008 in Bonn durchgeführte UN-Konferenz, die 8. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die Biologische Vielfalt, dazu beigetragen. Der VEN hat sich damals am dreitägigen Vielfaltsmarkt auf dem Bonner Münsterplatz beteiligt, der von Erhalter-Initiativen organisiert war.

Auch im Jahr der Biologischen Vielfalt sind weitere politische Entscheidungen gegen die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft zu befürchten. Den Vorbereitungen der EU-Saatgutrechtsreform ist zu entnehmen, dass Gentechnikzulassungen erleichtert werden sollen. Die Faktoren, die zum dramatischen Verlust der Sorten und Arten geführt haben, werden gestärkt. Der Weiterentwicklung der Vielfalt werden bürokratische Hürden in den Weg gestellt. Subventionen, die die industrielle Landwirtschaft stärken, schwächen oft die Vielfalt. Die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik soll zwar Natur und Umwelt, auch die Biologische Vielfalt besser schützen. Die Position der Bundesregierung lässt aber befürchten, dass sich nach vielen schönen Worten letztlich nur wenig ändern wird. Die EU hat ihr Ziel, bis 2010 den Verlust der Biologischen Vielfalt zu stoppen, nicht erreicht. Bei den Vereinten Nationen wird diskutiert, wie ihr ohnehin schwächeres Ziel, die Beschleunigung des Verlustes bis 2010 zu bremsen, nun neu formuliert werden kann.