Auf einem guten Weg zur Regionalsorte – die Stangenbohne "Hildesheim" wird wieder heimisch

Bericht vom Treffen der Paten der Stangenbohne Hildesheim

Am Samstag, dem 17. September 2011, fand das zweite Treffen der Paten der Stangenbohne "Hildesheim" im Schulbiologienzentrum in Hildesheim statt. Vier von sechs Paten waren zu dem Treffen gekommen. Nach einem Rundgang durch das Zentrum begann im Gemüsegarten der Austausch von Erfahrungen mit dem Anbau und Erhalt der Sorte. Die Pflanzen dort waren gesund und hatte gut Frucht angesetzt. Während in den anderen Gärten schon die meisten trockenen Hülsen für das nächstjährige Saatgut geerntet sind, waren die Pflanzen hier noch grün und erst erste Hülsen waren trocken. Bei einer Vesper mit Gemüsesuppe und kleinen Häppchen wurde der Erfahrungsaustausch fortgesetzt.

Wann fand die Weltpremiere der Stangenbohne "Hildesheim" statt? - Wenn es eine Oper wäre, gäbe es darüber Aufzeichnungen und Berichte, aber bei Gemüsesorten ist das nur selten dokumentiert. So ist bisher nicht zu klären gewesen, ob es sich um eine ursprüngliche Lokalsorte handelt. Die Genbank in Gatersleben konnte die Fragen: Woher hat die Genbank die Sorte bekommen? Wie ist die Sorte zu ihrem Namen gekommen? nicht beantworten. In Hildesheim konnte sich bisher niemand finden lassen, der dazu Auskunft geben kann, dass die Sorte früher in der Stadt bekannt war und angebaut wurde.

Seit einigen Jahren wird die Sorte im Schulbiologiezentrum Hildesheim angebaut, seit letztem Jahr gibt es weitere Paten aus Hildesheim und Hannover, die sich um den Erhalt der Sorte kümmern.

Fest steht, sie kommt gut mit dem fruchtbaren Boden der Hildesheimer Börde zurecht. Hier wächst sie gut und zeichnet sich durch gesundes Wachstum und hohen Ertrag aus. Die anfangs grünen Hülsen sind zart und fadenlos. Wenn die Hülsen in ein weißliches Grün übergehen, entwickeln sich langsam Fäden. Auch in diesem Stadium sind die Hülsen noch für Suppen und Salate zu nutzen. Die Sorte entwickelt ca. 20 cm lange, gerade Hülsen und ist sehr schmackhaft. Eine Nutzung der ausgereiften, weißen Kerne als Trockenbohne ist ebenfalls gut vorstellbar.

Mitglieder der Patengruppe habe in diesem Jahr die Sorte schon an viele andere Klein- und Hausgärtner in Hildesheim weiter gegeben. Die Rückmeldungen waren bisher durchgehend positiv. Diese Aktivitäten sollen fortgesetzt werden, damit die Sorte weiter in den Gärten in der Stadt und im Landkreis verteilt wird. Im nächsten Jahr wird überlegt, ob eine weitere Werbung für die Sorte auch beim Hildesheimer Genussmarkt stattfinden kann.

Kornelia Stock, Hannover