Mais

Botanischer Name: 
Zea mays L.
Foto: Keith Weller auf Wikimedia Commons.
Den meisten Menschen begegnet Mais heute als ausgedehnte Monokultur mit hohem Dünger- und Pestizideinsatz. Daher ist das Image dieser faszinierenden Kulturpflanze heute denkbar schlecht.
Die züchterische Arbeit unserer Vorfahren hat uns bis heute einen Schatz an Sorten und Varietäten in verblüffender Vielfalt hinterlassen (Botanik). Doch dieser Schatz ist in seiner Vielfalt bedroht. Mit der folgenden Kulturanleitung kann der Maisanbau problemlos im eigenen Garten gelingen und dem Sortenverlust so entgegengewirkt werden.
 
Anbau: 
Bodenansprüche: Mais bevorzugt nährstoffreichen, humosen, lockeren Boden der sich vor der Saat oder Pflanzung schon erwärmt haben sollte. Am besten ist ein vollsonniger Standort ohne Staunässe. Kompostgaben oder organischer Dünger im Herbst oder Frühjahr sind notwendig.
Je nach Sorte und klimatischen Bedingungen kann man entweder im April in Töpfen vorziehen oder ab Mitte Mai nach den letzten Nachtfrösten direkt säen.
Voranzucht: Bei spät reifenden Sorten und falls die Pflanzen für die Saatgutgewinnung genutzt werden sollen, ist es sinnvoll bereits im April mit der Voranzucht in kleinen Töpfen (8 o. 9 cm Æ) oder in Multitopfplatten (im Fachhandel erhältlich) zu beginnen.
Dazu füllt man Töpfe oder Platten mit torffreier Anzuchterde und drückt in jedes Töpfchen ein Maiskorn ca. 2cm tief in die Erde. In 9 cm Töpfe kann man 2-3 Körner legen. Nun stellt man sie hell und mäßig warm auf. Die optimale Keimtemperatur für Mais liegt zwischen 10 und 18°C. Das Substrat sollte mindestens 10°C warm sein. Nach spätestens 14 Tagen sollten sich die Sämlinge zeigen. Mit der Auspflanzung wartet man bis nach den Eisheiligen, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Allerdings dürfen die Sämlinge nicht so lange in den Töpfchen bleiben bis die Wurzeln sich am Topfboden eindrehen. Zu spät ausgepflanzte Pflanzen erleiden oftmals einen Wachstumsstillstand, den sie dann nur schwer oder gar nicht wieder ausgleichen.
Die vorgezogenen etwa 10 cm großen Pflänzchen werden entweder in Reihen oder blockweise gepflanzt. (s.u.)
Direktsaat: Je nach klimatischen Verhältnissen kann ab Ende April bis Anfang Juni direkt gesät werden. Mais ist frostempfindlich und sollte nicht vor den Eisheiligen Mitte Mai aus der Erde kommen. Man sät entweder in parallelen Reihen mit 60 cm Abstand oder blockweise. Je nach Sorte benötigen die Pflanzen im Block rundherum einen Abstand von 30-60 cm. In der Reihe legt man alle 10 cm ein Korn, später werden die Pflänzchen auf einen Abstand von 30-60 cm vereinzelt, indem man die Stärksten stehen lässt und die schwächeren Pflanzen entfernt. Je nach Sorte ist auch ein größerer Abstand empfehlenswert, wenn die Sorte z.B. Verzweigungen bildet. Wichtig ist, dass die Pflanzen einer Sorte oder Varietät zusammen stehen und nicht weiträumig im Garten verteilt sind.  So können die Pflanzen sich in der Blüte besser gegenseitig bestäuben. Nur eine ausreichende Bestäubung sichert später auch gut gefüllte Kolben.
Beispiele für mögliche Anordnungen der Pflanzungen:
schwache  Windexposition             starke Windexposition      Windstille oder fehlende Hauptwindrichtung
schwache Windexposition                starke Windexposition                Windstille oder fehlende
                                                                                                                     Hauptwindrichtung
(Bilder von Anhalonium Ferme Bio Eco, Projekt zur Erhaltung und Entwicklung von Maisvarietäten im biologischen Landbau)
Pflege: Wenn die Pflanzen nach einigen Tagen anfangen zu wachsen etwas anhäufeln, damit die später sich entwickelnden Stützwurzeln guten Halt finden. Manche Sorten erreichen eine Höhe über 3 m. Den gesamten Bestand gut mulchen, z.B. mit Grasschnitt oder Heu, unkrautfrei halten und gießen, wenn die Blätter beginnen sich einzurollen. Besonders während der Blüte und zu Beginn der Kolbenentwicklung braucht Mais viel Wasser. Wassermangel in dieser Zeit kann Ertragsminderung bewirken. Verwendet man zum Gießen sonnengewärmtes Regenwasser, belohnen es die Pflanzen mit üppigem Wachstum und reichlicher Pollenbildung. Als C4-Pflanze ist Mais gut an Trockenheit angepasst, benötigt aber für seinen intensiven Stoffumsatz ausreichend Licht und Wärme.
Für eine Mischkultur eigenen sich bodendeckende Unterpflanzungen mit Buschbohnen, Gurken oder Kürbis. Die Bohnen legt man um die Maispflanzen wie bei Stangenbohnen, nachdem die Maispflanzen schon etwas herangewachsen sind.
Eine klassische Mischkulturform ist die „Milpa“, mit Kürbissen als Unterpflanzung und speziellen Bohnensorten, den sog. Maisbohnen, die als Reiserbohnen die Maispflanzen als Klettergerüst nutzen. Allerdings konkurriert der ebenfalls starkzehrende Kürbis mit den Maispflanzen um die Nährstoffe im Boden. Daher ist es oft sinnvoller kleine Kürbissorten zu wählen und diese an den Beetrand zu pflanzen.
Als gute Nachbarn für Mais gelten außerdem Gurken, Kartoffeln, Erbsen, Buschbohnen, Salat, Tomaten, Zucchini, als schlechte Nachbarn Bete, Mangold und Sellerie.
 
Ernte: 
Der richtige Erntezeitpunkt richtet sich nach der angebauten Sorte. Bei Zuckermais erkennt man die Genussreife an der eingetrockneten und braun verfärbten Seide. In sehr heißen Sommern kann das Erntefenster recht kurz sein, da die Körner durch die Hitze oft von einem Tag auf den anderen mehlig und hart werden.
Alle anderen Maissorten lässt man an den Kolben ganz ausreifen. Man erkennt die Reife an den vollständig trockenen und bräunlich verfärbten Spathen. Nun bricht man die Kolben ab und trocknet sie an einem luftigen warmen Ort nach. Vollständig getrocknet können die Körner relativ leicht von Hand abgerieben werden.
 
Vermehrung: 
Zu diesem Thema finden Sie unter Saatgutgewinnung weitere interessante Informationen.
 
Nutzung: 
 
 
Tipps: 

Krankheiten:
Maisbeulenbrand:

Schädlinge:
xx