Bonner Uni Campus Poppelsdorf: Nutzpflanzengarten der Botanischen Gärten am jetzigen Standort erhalten

[3. Mai 2011, Pressemitteilung] Im Zuge der Bebauung des Campus Poppelsdorf soll nach dem vorliegenden Masterplan ein wichtiger Teil der Botanischen Gärten Bonn, nämlich derjenige für die heimischen Nutzpflanzen, die sich in einer Gartenanlage längs der Carl-Troll-Strasse befinden, durch einen Fahrrad- und Fussweg als Verbindungsachse zwischen Poppelsdorfer und Endenicher Allee zerschnitten sowie durch Institutsgebäude überbaut werden.

Der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) hatte die Verantwortlichen in der Universität und der Stadt Bonn sowie im Land NRW auf den drohenden großen Verlust für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und  für die Bildung über einheimische Nutzpflanzen hingewiesen. Seit über 150 Jahren hat der vorhandene Garten diese Funktion vorbildlich erfüllt. Er ist einer der größten in Deutschland und international bekannt.

Der Umweltausschuss des Stadtrates hat sich inzwischen einstimmig dafür ausgesprochen, den Nutzpflanzengarten im Uni Campus Poppelsdorf zu belassen. Die Stadt hat dem VEN gegenüber angekündigt, eine geeignete Fläche für die heimischen Nutzpflanzen bereitzustellen.

Aufgrund des derzeitigen Masterplans des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW (BLB) als Bauherrn soll der Garten wegen eines geplanten Fahrrad- und Fusswegs verlegt werden. Der jetzige Standort bildet jedoch mit dem bereits gesicherten Standort der geplanten Gewächshäuser für tropische und subtropische Nutzpflanzen längs der Karlrobert-Kreiten-Straße eine Einheit, die erhalten bleiben muß. Um eine umfassende Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit über die Vielfalt der Nutzpflanzen - in Garten und Gewächshaus - weiterhin zu gewährleisten, ist eine attraktive Gesamtlösung für den Garten erforderlich. Dabei muss die derzeitige Größe der Gartenfläche für die heimischen Nutzpflanzen gewahrt bleiben; eine Verkleinerung zugunsten von weiteren Institutsgebäuden darf nicht hingenommen werden.

Die Bonner Stadtplaner wie auch der BLB setzen ihre Priorität jedoch nicht auf die Erhaltung der historischen Gartenanlage, sondern auf eine dichte Bebauung und die schnurgerade Verbindung von Poppelsdorf mit Endenich. Dieser Fahrrad- und Fussweg könnte aber auch am bestehenden Gartengelände außen entlang geführt werden. Damit könnte die gewünschte Verbindung zwischen Endenich und Poppelsdorf hergestellt und dennoch die Einheit der wertvollen Gartenanlage erhalten werden. Der Garten an der bisherigen Stelle ergibt zusammen mit dem geplanten großen Schaugewächshaus für die tropischen und subtropischen Pflanzen ein weitaus besseres Gesamtbild als die derzeitige Planung.

Diese Lösung ist außerdem attraktiver für die Bevölkerung, weil sie gegenüber der geplanten dichten Bebauung des Campusgeländes den Wert für die Naherholung und das lokale Kleinklima erhöht. Es werden zudem auch Mittel für die Neuanlage eines Gartens eingespart und der Garten kann auf seiner vollständigen Fläche erhalten werden.

Deswegen fordert der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt die Stadt Bonn dazu auf, den historischen Garten am jetzigen Standort zu erhalten und den neuen Fahrrad- und Fussweg am Nutzpflanzengarten entlang zu führen. Der bundesweit tätige Verein bittet um Unterstützung des Anliegens und sammelt dafür Unterschriften. Sie sollen vor der Sommerpause an die Stadt Bonn übergeben werden.

Kontakt: Susanne Gura, Telefon 0228-9480670

Regionalgruppe: Bonn