Guerilla Gardening: „Blumen statt Dreck“

Wer gärtnern will, muss dafür üblicherweise ein eigenes Stück Garten besitzen. Guerilla-Gärtner stören sich nicht an einer derartigen Beschränkung und werden überall aktiv, wo sie Potenzial sehen: Mit Blumen und Gemüse gegen Landmangel in Städten und verpasste Möglichkeiten.
Vor allem verwaiste öffentliche Flächen fordern Mitmenschen auf, aktiv zu werden. Außerhalb touristisch interessanter Innenstädte und Parks werden viele Gemeinden nur selten aktiv. Baumscheiben, Verkehrsinseln und unbebaute Grundstücke gibt es überall. Guerilla Gardening just an diesen Stellen trägt daher nicht nur zu einer Verschönerung bei, es kann sogar das Zusammengehörigkeitsgefühl im Wohnumfeld verbessern.

Der Londoner Richard Reynolds – selbst Garten-Guerillero und Betreiber von GuerillaGardening.org – berichtet im Buch „Guerilla Gardening“ anhand plastischer Beispiele aus aller Welt über die „Guerilla Gardening“-Idee; vorgestellt wird ebenso die Bewegung von den Anfängen bis heute.
Der zweite Teil des Buches ist dann als praktisches Handbuch zum „Guerilla Gardening“ zu verstehen: Vorgestellt werden geeignete Pflanzen, wobei vor Neophyten gewarnt wird. Aufgezeigt werden ebenso Strategien wie die Anfertigung von „Saatgutbomben“ für eine effiziente Verbreitung neuer Pflanzen im öffentlichen Raum.

Im weiteren Verlauf geht es mitunter allerdings banal zu, wenn beispielsweise über Kleidung oder Transport referiert wird. Interessanter ist dagegen der Abschnitt zur Werbung für das „Guerilla Gardening“ in lokalen Medien. Lust darauf macht in jedem Fall der letzte Teil des Buches mit zahlreichen Bildern, zumal sich ja auch Nutzpflanzen dafür bestens eignen.

Niels Gründel

Guerilla Gardening
Richard Reynolds
Verlag Orange Press
ISBN 978-3-936086-44-7
Preis: 20,00 Euro