Guerilla-Gärtner erobern die Städte

Anders als Kleingartenanlagen sind Gemeinschaftsgärten durch eine Gruppe Personen gemeinsam genutztes und bewirtschaftetes Land. Man könnte es auch als bürgerschaftliches Engagement im Grünflächenbereich bezeichnen. Doch nicht immer ist der rechtliche Status dabei einwandfrei geklärt, handelt es sich doch oft um Privatgrundstücke oder öffentliche Gelände, die oftmals sinnvoll genutzt werden sollen.

Gemeinschaftsgärten gibt es weltweit: in Australien, in Brasilien, in Kanada und auch in Deutschland. In Berlin zählt wohl „Garten Rosa Rose“ im Stadtteil Friedrichshain zu den bekanntesten, nachdem er sogar einmal umziehen musste. Ein Gemeinschaftsgarten-Projekt in São Paulo unter dem Namen „Städte ohne Hunger“ hat es bis heute auf 13 Gärten, mit 665 Personen, die direkt, und 2660 Personen, die indirekt profitieren, gebracht.

In der Filmreihe „Eine andere Welt ist pflanzbar!“ stellt die Regisseurin Ella von der Haide Gemeinschaftsgärten weltweit vor: Berlin, Buenos Aires, Kapstadt und Johannisburg. In ihren Filmen stehen die Beteiligten aus den Gemeinschaftsgärten, ihre Gärten und Visionen im Vordergrund. Die Gärten werden nicht nur als grüne Oasen mitten in der Stadt angelegt, viele der Aktivisten wollen damit tatsächlich „eine andere Welt“ verwirklichen. Die Filme können unmittelbar bei der Regisseurin bestellt werden; es ist ebenso möglich an einem der zahlreichen Termine teilzunehmen, bei denen Ella von der Haide ihre Dokumentarfilme vorführt.

Guerilla Gardening

Die Ursprünge des „Guerilla Gardening“ dagegen liegen in New York: Im Stadtteil Manhatten machten sich in den 1970er Jahren einige Bewohner auf, monotone Verkehrsinseln und brachliegende Flächen zu begrünen. Die Partisanen zogen mit Samenbomben los, die aus zusammengepressten Erdklumpen und Saatgut bestanden. Kaum eine Grünfläche war vor ihnen sicher und das Phänomen der Guerillagärtner begann auf andere Länder überzugreifen. Erreicht hat es längst Deutschland wie beispielsweise die „Grüne Welle“ beweist.