Die größte Hürde für die Gewinnung eigner Nachzucht ist das vorzeitige Austreiben, verbunden mit Wurzelfäulen. Es kann gelingen, wenn man die Zwiebeln je nach Austriebsneigung topft, sobald sie Austriebsneigung zeigen und bei niedrigen Temperaturen, viel Licht und mäßiger Bodenfeuchte, eventuell glasgeschützt, ins Frühjahr begleitet und dann ins Freiland auspflanzt. Pflanzabstand: ca. 30 x 30. Die Samenträger müssen gestäbt werden.
Die Samen werden zur Reife hin schwarz und liegen etwa ab Ende August zu dreien offen in der Samenkapsel. Bevor es zu größeren Verlusten kommt, werden die Kugeln über einer Auffangeinrichtung abgeschnitten, nachgetrocknet und die Samen z.B. mit einem Nudelholz von den Kapseln gelöst. Die Spreu der Hüllblätter kann durch leichtes Blasen oder mit Sieben weitgehend entfernt werden. Oft sind viele Samen taub. Die Scheidung von den keimfähigen kann durch ein Wasserbad vorgenommen werden.Taube schwimmen oben auf, keimfähige sind schwerer und sinken ab.
Zwiebelsamen zeigen schon nach einem Jahr starke Keimfähigkeitsverluste, nach 2 Jahren sind sie nicht mehr verwendbar.
Zusatz von S. Goroll:
Zwiebeln sind strenge Fremdbefruchter, können sich aber normalerweise nur miteinander verkreuzen, wenn sie der gleichen Sektion angehören. Zwischen Sorten der gleichen Art und Sektion sollte zur Blütezeit ein Sicherheitsabstand von 100-250m eingehalten werden.
Arten der Sektion Allium: Lauch/Porree, Perlzwiebel, Knoblauch (Blüte selten),
Arten der Sektion Cepa: Küchenzwiebel, Schalotte, Winterheckezwiebel, Etagenzwiebel (Blüte selten)
Arten der Sektion Rhizirideum: Berglauch, Kantenlauch
Arten der Sektion Butomissa: Schnittknoblauch
Arten der Sektion Schoenoprasum: Schnittlauch